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Für Bürgermeister Michael Lenz sind die Pläne der „Werner Hand in Hand GmbH“, ein Seniorenpflegeheim in Nenningen zu bauen, ein „Glücksfall für Lauterstein“. „Weil in dieser Seniorenresidenz an der Lauter Bauherr und Betreiber in Personalunion auftreten. Das bedeutet, dass genau so gebaut wird, wie es für das durchdachte Pflegeheim-Konzept am besten ist.“ Auch Paul Werner, Geschäftsführer der GmbH, zu der außer ihm sein Sohn Benjamin und dessen Frau Sabrina gehören, klingt enthusiastisch, wenn er von dem Vorhaben erzählt.
5700 Quadratmeter auf einem momentan brach liegenden Grundstück in Höhe Hauptstraße 76 in Nenningen hat die „Werner Hand in Hand GmbH“ erworben, um darauf ein Seniorenpflegeheim zu bauen. Auf etwa 1300 Quadratmetern will die Gesellschaft ein langgestrecktes, zweischenkeliges Gebäude bauen – die Schmalseite davon sichtbar von der Straße aus und nicht höher als das Wohnhaus, das bis jetzt noch dort steht. „Das Pflegezentrum schmiegt sich in die nach hinten zum Radweg hin erhöhte Landschaft. Dadurch wirkt es trotz der vier Geschosse in der Mitte nicht wuchtig“, macht Paul Werner deutlich. Werner ist seit 2001 selbstständiger Architekt und hat bereits zahlreiche Seniorenanlagen geplant und gebaut.
2004 baute er eine ursprüngliche Hotelanlage in Königsbronn-Itzelberg zur „Seniorenresidenz Itzelberger See“ auf eigene Rechnung um und ist seitdem Geschäftsführer und Heimleiter dieser Einrichtung. „Sechsmal in Folge haben wir seit 2012 vom MDK, dem Medizinischen Dienst der Krankenkasse, die Note Eins bekommen – und der MDK kommt immer unangemeldet“, erzählt Werner. Seiner Einschätzung nach gelingt das nur, wenn eine Einrichtung genügend Personal hat. „Lieber mehr Mitarbeiter als ausgebrannte Mitarbeiter“, betont der bekennende Christ. Er sei überzeugt, dass sich das im Endeffekt rechnet – und im Wohlfühl-Gefühl der Bewohner niederschlägt. „In Itzelberg sind wir seit Jahren voll ausgelastet, ohne irgendwo Werbung zu schalten“, betont er. Dieselbe Ideologie gelte dann auch in Nenningen. Ein Plus für die Mitarbeiterinnen sei darüber hinaus die Möglichkeit, ihre Kinder direkt im Haus von Tagesmüttern oder Erzieherinnen betreuen zu lassen. „Das ist für die Angestellten ein Riesenvorteil – aber vor allem für die Begegnung zwischen den Generationen“, erläutert Werner.
Geplant sind in der „Seniorenresidenz an der Lauter“ 60 Pflegeplätze sowie sechs Wohnungen für betreutes Wohnen – alles barrierefrei und rollstuhlgerecht. Sowohl Zimmer als auch Gemeinschaftsräume seien ausgesprochen großzügig geplant. „Natürlich wird im Haus direkt frisch gekocht. Wer will, hat außerdem die Möglichkeit, zusätzlich eine der Küchen pro Pflegeeinheit zu nutzen und für sich selber zu kochen“, erläutert der künftige Betreiber. Gelobt werde von den zuständigen Behörden sein Brandschutzkonzept. Für das gesamte Bauvorhaben inklusive Grundstück rechnet der Architekt mit einem Investitionsvolumen von 7 bis 7,5 Millionen Euro. Weil das Gebäude als Energieeffizienzhaus geplant ist, gibt es Fördermittel der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) von mindestens zehn, eventuell sogar 15 Prozent. Loslegen will Werner, sobald das Baugesuch die Zustimmung der Behörden gefunden hat.
Chance für Nenningen
Besonders freut sich Paul Werner über die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Lauterstein. Denn diese sieht sein Engagement positiv und als Chance für die Entwicklung Nenningens. Deshalb führt Bürgermeister Michael Lenz zurzeit Gespräche, um als Stadt die restlichen rund 2500 Quadratmeter des Geländes zu erwerben. „Damit können wir gemeinsam mit der Stadt Lauterstein den gesamten brach liegenden Bereich aus dem Dornröschenschlaf wecken und in einen attraktiven Park für alle verwandeln. Mit Spielplatz, Einbeziehung der Lauter und vielen weiteren Ideen“, schwärmt Paul Werner.
In Nenningen wird ein Seniorenpflegeheim gebaut. Und zwar so schnell wie möglich. Einen passenden Platz dafür gibt es, Bauherr und Betreiber – in Personalunion – stehen fest, ihrem Baugesuch gaben die Gemeinderäte in ihrer vergangenen Sitzung grünes Licht. Und weil für den vorher gewerblich genutzten Platz die Änderung des Bebauungsplans notwendig war, um die bestehenden Vorgaben an aktuelle Bedürfnisse anzupassen, stimmten die Gemeinderäte auch dafür einmütig zu.
Der Bauplatz für das geplante Pflegeheim befindet sich an der innerörtlichen Brache an der Hauptstraße in Höhe des Hauses Nummer 76, im rückwärtigen Bereich in Richtung Radweg und Lauter. Die Einrichtung soll 60 Pflegeplätze vorhalten plus sechs Wohnungen für Betreutes Wohnen. Bürgermeister Michael Lenz bezeichnete das Vorhaben als „Glücksfall für Lauterstein“ und freute sich vor allem darüber, dass mit der „Werner Hand in Hand GmbH“ ein kompetenter Bauherr gefunden wurde, der das Pflegeheim im Anschluss selbst betreibt und für beides das nötige Know-How aufweise.
Die Gemeinderäte hatten sich im Vorfeld intensiv mit den Plänen befasst. Unter anderem besuchten sie das bereits bestehende Pflegeheim der Familie Werner in Königsbronn-Itzelberg und unterhielten sich dort mit Bewohnern, Mitarbeitern und der Hausleitung. Architekt und Mit-Bauherr Paul Werner erläuterte in der Ratssitzung nochmals die Konzeption des Hauses und stellte sich den teils kritischen Fragen. Karl-Heinz Auer wollte wissen, wo der Anlieferverkehr wenden könne. Es habe Platz zum Wenden für Transporter-Größen und Platz genug für zwei Fahrzeuge, um aneinander vorbeizufahren. Allerdings müssten dreiachsige Fahrzeuge tatsächlich rückwärts rangieren, wenden sei nicht möglich, musste Werner bekennen.
Hildegard Krieg wollte wissen, ob es noch Platz für die ursprünglich angedachte Caféteria oder eine Arztpraxis gebe. Falls ein Arzt Interesse an einer Praxis habe, gebe es Platz, diese anzubauen, erklärte Werner. Außerdem habe ein Arzt die Möglichkeit, im Haus stundenweise ein geeignetes Zimmer zu nutzen. Ein gastronomisches Café sei nicht geplant, aber die Besucher seien im Begegnungsraum willkommen, in dem es ebenfalls Kaffee und Kuchen gebe. Kriegs Frage nach Schallschutz in Richtung B 466 beantwortete er mit dem Hinweis auf dreifache Schallschutz-Beglasung sämtlicher Fenster im Haus.
Dem Einwand von Michael Lang, ob im kleinen Lauterstein ein Haus mit 60 Plätzen nicht überdimensioniert sei, widersprach Paul Werner: Bei einer Erhebung des Bedarfs sei das Umfeld eingerechnet worden. „Das ist eine wirtschaftliche Konzeption, die sich rechnet und im Endeffekt den Bewohnern zugute kommt, weil man alles viel großzügiger planen kann. Wir rechnen mit Vollbelegung nach spätestens einem Jahr.“ Gemeinderat Wolfgang Pfeffer lobte das vorgestellte Gesamtkonzept als „sehr gelungen und als Bereicherung für Lauterstein.“